Hundert Jahre Burgenland Ausstellung auf der Burg Schlaining

Hundert Jahre Burgenland Ausstellung auf der Burg Schlaining

   Am 15. August 2021 wurde die Ausstellung hundert Jahre Burgenland auf der Burg Schlaining eröffnet. Die Ausstellung ist ein Jahr lang zu besichtigen. Im Rahmen der Vorbereitungen für diese Ausstellung wurde die Burg Schlaining von Grund auf renoviert und in einen riesigen Ausstellungsraum umgewandelt.

   Der Besucher erhält beim Eintritt einen Touchpen und einen Code mittels dessen man sich den Audioguide für die Ausstellung herunterladen kann. Beeindruckend ist die museumspädagogische Konzeption, die multimediale Gestaltung und die Fülle an Inhalten. Man hat sich bemüht den Schwerpunkt nicht nur auf die Geschichte zu setzen, sondern auch das heutige Burgenland in einer zeitgemäßen Art zu präsentieren. Die Ausstellung dient sicher auch der Identitätsfindung dieses sehr speziellen Bundeslandes.

   Gewisse Teile der Ausstellung stimmen, hinsichtlich dieser Identitätsfindung, jedoch nachdenklich: Zum Beispiel der Titel „1000 Jahre ungarische Bevölkerung im Burgenland“ oder das Beklagen des Verlustes von Sopron (Ödenburg - einer Stadt, welche nie zu Österreich gehört hat) als Hauptstadt des neuen Burgenlandes. Der Tatsache, dass Ungarn als Verbündeter Österreichs (das am Krieg Schuld war) in diesem Krieg mehr Menschenleben und viel mehr Gebiete als Österreich verloren hat und dann auch noch den Westteil des Landes abtreten musste, wird in der Ausstellung nicht wirklich Raum gegeben.

   Die vielen Filmsequenzen und Zeitzeugenberichte, die man sich anhören kann, nehmen sehr viel Zeit in Anspruch. Außerdem verliert man trotz Audioguide leicht den Faden der Ausstellung. Unterhaltsam ist der kulinarische Teil zum virtuellen Mitkochen. Einmalig ist es die Kopie des Friedensvertrages von Saint Germain und dann die Verträge von Venedig im Original sehen zu können.

   Wichtig ist es für diese Ausstellung viel Zeit einzuplanen und während der Ausstellung eine Pause zu machen, um die vielen Inhalte wirklich aufnehmen zu können.

Tünde Tarcsay