COP26 – Glasgow / Versäumte letzte Chance?

COP26 – Glasgow / Versäumte letzte Chance?

    Die UNO-Klimaschutzkonferenz COP26 (31. Oktober bis 12. November 2021, Glasgow) sollte die Erde retten. Das ist nicht gelungen.

    Schon im Sommer hatte das Interregierungs-Panel zum Klimawandel, IPCC, eindeutig gemacht: für den Klimawandel ist die Menschheit verantwortlich. Dass dies von vielen nicht akzeptiert wird, ist noch nicht das größte Problem, sondern die Frage, wo die Verantwortlichen sind. Es ist leicht, China oder Indien oder andere Entwicklungsstaaten anzuklagen, obwohl wir genau wissen, dass die dortigen, die Umwelt tatsächlich schwer verschmutzenden Fabriken in erster Linie die Ansprüche der westlichen Konsumgesellschaften befriedigen bzw. die Geldbörsen der internationalen Investoren füllen. Die USA wiederum – der weltgrößte Luftverschmutzer! – sind nach Trumps „Klímaleugnen” unter Präsident Biden zwar zu Klimafreunden geworden, doch ist zu befürchten, dass diese Einstellung ohne systematische Absicherungen von einem anders denkenden Präsidenten wieder ins Gegenteil verkehrt werden kann.

    Bei COP26 war unzählige Male dramatisch zu hören, dies sei die letzte Chance, eine eineinhalb Grad Celsius überschreitende Erwärmung der Erde und die daraus entstehenden apokaliptischen Drehbücher zu verhindern. Auf der Suche nach Verantwortlichen für diese Situation könnten wir gleich mit den COP“&-Teilnehmern beginnen. Denn allen warnenden Reden zum Trotz ist es traurige Wahrheit, dass allein der ökologische Fußabdruck der Konferenz doppelt so groß war wie jener von COP25 in Madrid zwei Jahre zuvor. Die von 27.000 auf 39.000 angewachsene Schar war in Privatflugzeugen angereist.

    Zu den größten Ergebnissen gehört, dass mehr als hundert Staaten versprochen – hoffentlich nicht nur versprochen – haben, ab 2030 die großangelegten Waldrodungen bzw. den Methanausstoß um 30 Prozent zu reduzieren. 23 Staaten haben angekündigt, die extrem verschmutzenden Kohlekraftwerke zuzusperren. Leider blieben die größten Verschmutzer inaktiv. Wichtig erscheint angesichts der Bedeutung der kapitalistischen Wirtschaft das Bekenntnis von mehr als 450 Geldinstituten, in Zukunft keine verschmutzenden Großprojekte mit Krediten zu finanzieren.

    Und wer sind die Verantwortlichen? Nicht die Menschheit, sondern die Menschen! Niemand ist ohne Schuld. Besserung ist nur zu erwarten, wenn wir alle in unserer Weltsicht und in der Lebensweise die gemeinsame Verantwortung anerkennen. In Kenntnis der Menschheitsgeschichte ist dies aber ein hoffnungsloses Unterfangen.

  Es bleibt die Hoffnung, dass COP27 in zwei Jahren besser gelingt…

Original: Kató Zoltán - COP26 – Glasgow / Elszalasztott utolsó esély?