Die Slowakei ehrt ihre berühmten Kinder

Die Slowakei ehrt ihre berühmten Kinder

Die Slowakei ehrt ihre berühmten Kinder

Im Felvidék, dem heute zur Slowakei gehörenden einstigen Oberungarn oder Oberland, wurden mehrere Kinder geboren, die berühmte Persönlichkeiten geworden sind und ihren Namen in die ungarische Kulturgeschichte eingetragen haben. Auf dem Gebiet des heutigen Bezirks Nagykürtös wurden Kálmán Mikszáth und vor 200 Jahren Imre Madách geboren, der nicht nur in und unter den Ungarn, sondern auch in der großen Welt als Autor der „Tragödie des Menschen“ verehrt wird.

In seiner Heimat ist das gesamte Jahr 2023 Imre Madách gewidmet, mit zahlreichen hochkarätigen Veranstaltungen, Gedenkfeiern, Ausstellungen, Quizspielen, mit der unverhohlenen Absicht, die Außergewöhnlichkeit und Größe des Autors und seines Werks im Bewusstsein der jüngeren Generation zu festigen. Der im Schloss Alsósztregova (Dolná Strehová) in einer Adelsfamilie geborene Dichter wird auch von der Stadtverwaltung und dem Stadtrat geschätzt, und Bürgermeister Ľuboslav Dobrocký pflegt das Andenken an ihn besonders respektvoll und aufmerksam. Heuer wurde der Dichter zum Ehrenbürger von Alsósztregova ernannt, und das Slowakische Nationalmuseum unternimmt – in Kooperation mit der Leitung des Museums der Ungarischen Kultur in der Slowakei, Direktorin Gabriella Jarábik – alles, um Geburtsort, Schloss, Park und Grabstätte zu restaurieren und zu gestalten. In Bratislava (Preßburg) hat das Slowakische Nationalmuseum eine großangelegte Ausstellung zu Ehren des Dichters und seiner Tragödie organisiert.

Die Ausstellung wird noch ein Jahr lang im Museum zu sehen sein und ist einen Besuch wert, denn es handelt sich um eine einzigartige und innovative Schau. Sie trägt den Titel „...ich habe ein Gedicht geschrieben...“ – eine Anspielung auf die Tatsache, dass Madách sein Hauptwerk am 17. Februar 1859 begann und am 26. März 1860 vollendete. Der Wert und die Botschaft sind bis heute nicht verblasst. Bei der Ausstellungseröffnung machte der Literaturhistoriker und Madách-Forscher Mihály Praznovszky das Publikum mit bisher unbekannten Aspekten des Lebens des Dichters, seiner Arbeit und der Entstehungsgeschichte des großen Werks bekannt.

Die Ausstellung wird dem Autor und dem Erfolg der Tragödie durchaus gerecht. Beim Betreten des Raumes wird man von dem Geheimnis berührt, das das ganze Werk durchdringt. Kurze Inhaltsangaben der einzelnen Szenen des Dramas sind Slowakisch, Ungarisch und Englisch zu lesen, während Projektoren Bilder und Szenen aus den erfolgreichsten Aufführungen zeigen. Aber auch Familienfotos, Teile des Originalmanuskripts und Fotos von Bühnenaufführungen sind zu sehen. Besondere zu erwähnen ist die kleine geschnitzte Holzstatue des denkenden, kontemplativen Mannes aus dem Besitz von Madách, die heute dem Museum in Rimaszombat (Rimavská Sobota) gehört und die eine hervorragende Referenz für die Hauptfigur des Werks darstellt.

Die Ausstellungsstruktur besteht aus leicht zu zerlegenden und wieder zusammensetzbaren Paneelen, damit nach einem Jahr eine Wanderausstellung durch die Schulen aller von Ungarn bewohnten slowakischen Bezirke beginnen kann. In Dolná Strehová ist die erste Etappe dieser Wanderausstellung bereits Realität -mit großem Erfolg. Die Texte sind Slowakisch und Ungarisch, denn die Organisatoren möchten, dass auch die slowakischen Kinder Leben und Werk von Imre Madách näher kennenlernen.

Neben der Ausstellung wurde bereits ein Quiz für Mittelschüler mit dem Titel „Auf den Spuren von Madách“ organisiert. Der erste Teil fand schriftlich statt, doch im Finale traten die acht Mannschaften aus Gymnasien des Felvidék persönlich an. Den Sieg trug das János-Selye- Gymnasium in Komárom (Komárno) davon. Nach dem Finale im dortigen Jókai-Theater gab es keine traurigen Teilnehmer, denn die Vorbereitung und das Studium des Werkes bereicherten sie alle, und man war sich einig, dass es keine Verlierer des Wettbewerbs gab.

Im Felvidék wird also anlässlich seines 200. Geburtstages würdig des Dichters der „Tragödie des Menschen“ gedacht. „Kämpfe, Mensch, und vertraue mit Zuversicht!" – Mit Madáchs Worten hoffen wir, dass dank des Jahrestags und seiner Veranstaltungen junge Menschen die ewige Gültigkeit und Aktualität der Botschaft der Tragödie wiederentdecken und das weltberühmte Werk erneut lesen.

Original: Mária Benyák - Felvidék megbecsüli híres szülöttjeit