Frida Kahlos Leben und Kunst

Frida Kahlos Leben und Kunst

   Leben und Kunst der mexikanischen Malerin Frida Kahlo sind geheimnisumwoben und voller Leidenschaft. Wer 2018 die großangelegte Ausstellung ihrer Werke in der Ungarischen Nationalgalerie in der Budaer Burg gesehen und die begleitenden Texte gelesen hat, erwischte vielleicht einen Zipfel des Lebens und der Kunst dieser Frau mit extremem Schicksal.

   Vielleicht… Denn ihr Leben war reich durchwoben von Geheimnissen, verschwiegenen Ereignissen, Felinterpretationen, Unwahrheiten und falschen Behauptungen. Eine davon besagte, dass sie väterlicherseits einer ungarisch-jüdischen Familie entstammte. In Wahrheit war ihr Vater Deutscher.

   Frida wurde 1907 in Mexico City in eine arme Familie geboren, durfte aber eine gehobene Schule absolvieren. Ihr Schicksal war geprägt von einer Kinderlähmung im Alter von sechs Jahren und einem Autobusunfall, nach dem ihr verletztes Rückgrat unzählige Male operiert werden musste. Lange Zeit ans Bett gefesselt, begann sie zu malen. Nach langer Rekonvaaleszenz schloss sie sich einer mexikanischen Künstlergruppe an, wo sie den damals schon berühmten Maler Diego Rivera kennenlernte. Obwohl ihre Ehe außerordentlich stürmisch verlief und nicht durch Treue ausgezeichnet war, blieben sie bis zu Fridas Tod zusammen. Diego pflegte ihr Andenken und richtete in ihrem Geburtshaus das Museum „Blaues Haus” ein, das bis zum heutigen Tag Besuchermassen anzieht.

   Frida beschloss zu Beginn, nur für sich zu malen, und machte trotzdem ihr Umfeld auf ihre Kunst aufmerksam. Nach einer ersten lokalen Ausstellung wurde sie bereits nach New York eingeladen. Ihre Werke mit ihrer einzigartigen Farbgebung, dem System von Symbolen, der häufig biografischen Inspiration wurden zur Sensation. Sie stellte den weiblichen Körper, die Sexualität, Fehlgeburten (die sie selbst mehrmals erlitten hat) unverblümt dar und brachte Emotionen wie Schmerz und Leid einfühlsam auf die Leinwand.

   Bis 1954 wurden ihre körperlichen Beschwerden immer gravierender, ihr rechtes Bein musste amputiert werden. Später erlitt sie eine Lungenembolie und starb am 13. Juli. Bis zum heutigen Tag wetteifern die Galerien und Museen der Welt, ihre Werke ausstellen zu dürfen. Sie war die erste unter Lateinamerikas Malerinnen und Malern, von der der Pariser Louvre ein Bild erwarb.

   Neben der Kunst erregt auch das Leben der mutigen, ihr Schicksal aller Bitterkeit zum Trotz hinnehmenden Frida Kahlo die Aufmerksamkeit der Menschen. Deshalb dürfte ihr Tagebuch Interesse erregen, das soeben in der ungarischen Übertragung der Dichterin Anna T. Szabó in tausend Exemplaren der Pocket-Taschenbuchserie erschienen ist. Aus den Eintragungen voller Musikalität, die von kleinen Gemälden und Zeichnungen begleitet werden, ist ihre Liebe zu Diego Rivera ebenso herauszuspüren wie ihre politische Überzeugung. Frida Kahlo war Mitglied der Kommunistischen Partei. Sie hatte erreicht, dass der sowjetische Revolutionär Leo Trotzki in Mexiko politische Asyl erhielt.

Original: Benyák Mária - Frida Kahlo élete és művészete