Das wunderbare Porzellan

Das wunderbare Porzellan

Die Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein beherbergen einen bedeutenden Bestand an Schöpfungen der Wiener Porzellanmanufaktur Du Paquier – die zweite überhaupt in Europa gegründete. Ihr gelang als erste die Malerei mit einer leuchtenden Farbpalette auf dem fragilen Werkstoff, der eine ganze Epoche prägte. Im damaligen internationalen Wettbewerb um innovative Produkte und wirtschaftliche Überlegenheit spielte das Porzellan als Finanz- und Handelsobjekt eine bedeutende Rolle. Aber es veränderte auch die Tafelkultur, indem es einen glanzvollen Auftritt im Rahmen fürstlicher Repräsentation ermöglichte.

Der sich über den ganzen Kontinent ausbreitende Sammelrausch erfasste auch das Haus Liechtenstein. Die Fürstlichen Sammlungen beherbergen bis heute einen umfassenden Bestand kostbarer Porzellane, die sowohl als Importware aus Ostasien nach Wien gelangten als auch der Nacherfindung in Europa entstanden. Dabei spielte die mit kaiserlichem Privileg versehene Manufaktur Du Paquier als europaweit zweite Porzellanmanufaktur eine entscheidende Rolle. Ihr Standort befand sich in der Rossau, nahe des Gartenpalais Liechtenstein. Fürsten und Fürstinnen des Hauses Liechtenstein wussten die kostbaren Stücke Du Paquiers nicht nur im Barock, sondern über Epochen hinweg zu schätzen. Bis heute werden die Sammlungen mit herausragenden Exemplaren der Manufaktur erweitert.

In der Sonderausstellung waren die Porzellane der Manufaktur Du Paquier gemeinsam mit asiatischen Vorbildern, kostbaren Lack- und Silberarbeiten sowie Gemälden zu betrachten. Darunter befinden sich kunstvolle Dessert- und Jagdservice sowie einzigartige Stücke mit verspielten Dekorationen als Ausdruck barocker Lebenslust. Die Ausstellung erzählte anhand der Exponate nicht nur von Erfindungsreichtum und Sammelleidenschaft, sondern auch von internationalem Handel, Industriespionage, dem Austausch von Technologien und der prachtvollen Festkultur jener Zeit.