Pariser Finanzgipfel

Pariser Finanzgipfel

Reiche Staaten versprechen armen Ländern hunderte Milliarden

Der Finanzgipfel in Paris endet mit dem Bekenntnis, deutlich mehr Geld in die Hand zu nehmen von den Entwicklungsbanken.

Jetzt in Paris, knapp 40 Staats- und Regierungschefs über ein solidarischeres internationales Finanzsystem berieten, eine Umstrukturierung der milliardenschweren Schuldenlast von Sambia herausverhandeln. Dieses Land war der erste afrikanische Staat, der in 2020 infolge der Corona-Pandemie pleiteging. Die langen Lockdowns hatten in Kombination mit einem massiven Einbruch der Exporte dazu geführt, dass das 20-Millionen-Einwohner-Land seine Schulden nicht mehr bedienen konnte. 

Nach vielen Jahrzehnten, die Entwicklungsländer nur sehr schwer an günstige Kredite kamen, scheinen die westlichen Staaten - aber auch China -, nun zunehmend bereit zu sein, mehr Geld um die wirtschaftlich schwächsten Regionen nicht nur bei der Armutsbekämpfung, sondern auch bei der Bewältigung der Klimakrise zu unterstützen.

So sollen multilaterale Entwicklungsbanken wie die Weltbank, 200 Milliarden Dollar zusätzlich zur Verfügung stellen, indem sie auch riskantere Finanzierung genehmigen und die vorhandenen Mittel zielgerichteter einsetzen. Die Unterstützungszahlungen sollen dabei vor allem auch als Anschubfinanzierung dienen, die dann in weitere Folge auch zu Investitionen von privatem Kapital führen. Jeder von den Entwicklungsbanken zur Verfügung gestellte Dollar, sollte einen zusätzlichen Dollar von privaten Geldgebern bringen, heißt es im Abschlussdokument des Pariser Gipfels. In diesem document ist die Finalisierung den seit langer Zeit beschlossenen Klimafonds von 100 Milliarden Dollar pro Jahr versprochen.

Sollten die in Paris gemachten Versprechungen in die Tat umgesetzt werden, dürften die Entwicklungsbanken auf lange Sicht aber wohl mehr Kapital brauchen. Dabei wird es vor allem auf die USA ankommen, die sowohl bei der Weltbank wie auch beim ebenfalls in Washington ansässigen Internationalen Währungsfonds (IWF) mit weitem Abstand der größte Anteilseigner sind.