Händewaschen als Politikum

Händewaschen als Politikum

Pilatus, der ach so Unparteiische, ist nicht nur damit berühmt geworden, dass er die Kreuzigung Jesu durch unparteiische Duldung erst ermöglicht hat. Der römische Statthalter verewigte sich in den Geschichtsbüchern auch durch die Frage: „Was ist die Wahrheit?“ Und wusch sich die Hände in Unschuld.

Der Autor ist überzeugt, dass auf der Suche nach Wahrheit jene Menschen entscheidend sind, die klar sehen zwischen Werten und Gesetzen, die mal so, mal anders interpretiert werden. Es gebe keinen archimedischen Punkt, kein Neutrum, von dem ausgehend die Dinge gesehen werden könnten. Deshalb sei es unerlässlich, die Pilatus-Frage zu stellen, sie aber keinesfalls unbeantwortet zu lassen. Das Händewaschen werde zum Politikum.

Original: A kézmosás mint politikum